Ausgangssituation
Die bestehende Friedhofsanlage der Gemeinde Kappl muss erweitert werden, dafür ist ein Grundstuck unterhalb der Kirche vorgesehen. dieses liegt in einem talartig ausgeformten Hangbereich. Der Friedhof soll mit Erdgräbern, Urnenerdgräbern und Urnenwandgräbern bestückt werden und soll baulich umschlossen sein. zusätzlich wird eine Müllsammelstelle für Friedhofsabfälle und ein Abstellraum benötigt.
Die Trauerfeierlichkeiten sollen weiterhin in der Kirche abgehalten werden, der Trauerzug soll auf direktem Weg zum Areal des Friedhofs gelangen.
Entwurfsidee
Der anspruchsvollen Höhensituation angepasst erstreckt sich der Friedhof mäanderförmig ganz selbstverständlich und respektvoll dem Hang entlang nach unten, sodass Grabfelder auf verschiedenen ebenen entstehen. Die Rampen haben eine durchgehende barrierefreie Neigung von 6%. an den Rampenenden entstehen als Plateau ausgebildete Wendepunkte welche zum verweilen und besinnen einladen. Hier gibt es Sitzgelegenheiten, Wasserflächen und Orte für die Wasserentnahme zur Grabpflege. Entlang des geneigten Weges befinden sich die Terrassierten Grabfelder.
Betreten wird der Friedhof über den gefassten und teilüberdachten Friedhofsplatz welcher neben einer Sitzgelegenheit auch den Ausblick über den gesamten Friedhof und Talkessel bietet und sich die Trauergemeinde versammeln kann. Über die Rampe oder auf kurzem Wege über die Treppe gelangt man zu dem der Friedhofsmauer vorgelagerten Urnenwandgrab und dem Grab der Sternenkinder. Eine weitere Rampe und Treppe führen zum tiefst gelegenen Punkt der Anlage, auf dieser Ebene befinden sich das Grabfeld mit den Urnenerdgräbern und eine Treppe welche zurück zur darüberliegenden Ebene und Straße führt. entlang der straßenseitigen Friedhofsmauer entstehen zwei neue Parkplätze und ein zweiter Zugang zum Friedhof.
Wohngebiet und friedhofsareal wird durch die Baumbepflanzung gefiltert. Die polygonale Umfriedung wird im Inneren durch die gerasterte Segmentierung der Gräber aufgebrochen und vermittelt eine kontemplative und ruhige Erscheinung, natürliche Elemente wie Birkenpflanzungen, Wasserbecken und der gefasste Ausblick in den freien Himmel verweben sich mit großem selbstverständnis mit der Architektur.
Zwischen Kirche und neuem Friedhof im Bereich des bestehenden Parkdecks entsteht der Müllraum mit angrenzendem Abstellraum. Die vorgelagerte Fassade dieser Räume umspannt auch den Bestandsbau und verbindet diesen optisch mit dem neu errichteten zu einer einheitlichen Struktur.
Materialität
Umfriedungswände, Eingangsüberdachung, Treppen und Sitzbänke werden aus Beton ausgeführt. Dieser ist Farb- und Oberflächen behandelt, und sollte sandfarben hell in erscheinung treten.