ladis, gebäudecharakteristik: vom ursprünglichen gebäude aus dem 16.jhd. ist nur eine fassade zur gänze erhalten, das übrige gebäude stammt aus den 70er jahren des 20.jhd. einige charakteristische elemente der ursprünglichen struktur sind erhalten wie mittelgang, weit ausladende vordächer und fresken an zwei fassaden. das gebäudeinnere ist völlig neu strukturiert.
entwurfsgedanke: entwurfsziel ist die gebäudecharakteristik zu stärken und die notwendigen veränderungen klar und verträglich zu definieren. um eine klare gebäudekörperform zu erhalten muss der überproportionale erker an der s-o fassade rückgebaut werden. dadurch kommt das weit ausladende vordach wieder zur geltung. der mittelflur wird in allen gebäudeteilen klar ausgebildet und soll nicht nur zur erschließung sondern auch für andere funktionen wie archiv, verkauf und präsentation mehrfach genutzt werden.
das treppenhaus wird neu situiert, es wird zentral in bezug zum lichthof gesetzt. dadurch werden die wege kürzer, es entsteht ein lichtdurchflutetes und natürlich belüftetes erschließungssystem. darüber hinaus werden die historischen fenster an der nord-ostfassade von den stiegenläufen befreit.
der haupteingang wird in das untergeschoss in bezug zum vorplatz und der dorfstraße situiert. dieser mündet direkt in den mittelflur von welchem aus sämtliche gebäudeteile erschlossen sind.
fassade: die denkmalgeschützten fassadenteile bleiben unverändert. die bestehende fensterstruktur an der s-o fassade wird übernommen. die sockelzone wird mit fassadenelementen neu definiert. über dem zentralen eingang wird ein erker situiert. dieser soll ein klar erkennbares zeichen über die geschäftsnutzung des dahinterliegenden geschosses vermitteln. der aus stahl und glas ausformulierte körper soll vom platz einen einblick in das gebäude gewähren, kann von den nutzern bespielt werden und soll die neugierde der betrachter wecken. dadurch wird die erdgeschosszone belebt. der haupteingang selbst wird als ortstypisches holztor formuliert, welches zu geschäftszeiten offensteht.
materialität: die ursprüngliche materialität soll im zuge des rückbaus spürbar gemacht werden. neue eingriffe sollen ehrlich und klar ersichtlich mit wenigen materialien gestaltet werden. glas, stahl, beton, putz und holz kommen zur anwendung.
platzgestaltung: im zuge der neugestaltung des ortskernes zu einer begegnungszone werden auch die straßenbeläge neugestaltet. dabei wäre es wünschenswert, vor dem gemeindeamt einen durchgehenden pflasterbelag bis auf die gegenüberliegende straßenseite zu führen. das gesamte untergeschoss soll im selben material wie der platz belegt werden, sodass die eingangsebene teil des öffentlichen raumes wird.
funktionsweise geschäft: die geschäftsflächen werden über zwei geschosse situiert. der mittelflur wird zusammen mit der vertikalen erschließung offen und frei zugänglich ausgeführt. dieser bereich dient als erschließung, verkaufs-, präsentationsfläche und wird über den erker zur straße hin sichtbar gemacht. der luftraum und die offen gestaltete treppe vermitteln eine vertikale, übergreifende transparenz.